Was ist A/B-Testing?
- Hendrik Schnieders
- 30. Sept. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Okt. 2024

Alles, was du über A/B-Testing wissen musst
A/B-Testing, auch als Split-Testing bekannt, ist eine bewährte Methode im digitalen Marketing, um verschiedene Versionen von Webseiten, Anzeigen, E-Mails oder anderen digitalen Inhalten zu vergleichen. Ziel ist es, die Variante zu finden, die am besten funktioniert und die höchste Conversion-Rate erzielt. In diesem Beitrag erfährst du, was A/B-Testing ist, warum es wichtig ist und wie du es effektiv einsetzen kannst.
1. Was ist A/B-Testing?
Beim A/B-Testing werden zwei Versionen einer Webseite, eines Elements oder einer Kampagne (Variante A und Variante B) gleichzeitig an zwei unterschiedliche Benutzergruppen ausgespielt, um zu analysieren, welche Version bessere Ergebnisse erzielt. Die getesteten Variationen unterscheiden sich nur in einem bestimmten Merkmal (z.B. der Farbe eines Buttons, dem Layout oder der Überschrift), um den Einfluss dieses einzelnen Faktors auf das Nutzerverhalten zu messen.
Variante A: Dies ist die Ausgangsversion (auch Control genannt), die aktuell verwendet wird.
Variante B: Dies ist die modifizierte Version, die getestet wird, um zu sehen, ob sie besser funktioniert.
2. Warum ist A/B-Testing wichtig?
A/B-Testing bietet eine datenbasierte Methode zur Optimierung von Inhalten und hilft, Annahmen durch konkrete Fakten zu ersetzen. Es ermöglicht Unternehmen, fundierte Entscheidungen zu treffen, anstatt sich nur auf Bauchgefühl oder subjektive Meinungen zu verlassen.
Vorteile von A/B-Testing:
Verbesserung der Conversion-Rate: Durch kontinuierliches Testen und Optimieren können Unternehmen die Benutzererfahrung verbessern und mehr Conversions erzielen.
Datengetriebene Entscheidungen: A/B-Tests liefern handfeste Ergebnisse und helfen dabei, Marketing- und Designentscheidungen zu validieren.
Risikominimierung: Du kannst potenzielle Änderungen erst testen, bevor sie vollständig implementiert werden. Das minimiert das Risiko von negativen Auswirkungen auf deine Website-Performance.
Kontinuierliche Verbesserung: A/B-Tests unterstützen einen fortlaufenden Optimierungsprozess, durch den immer wieder kleine, aber wirksame Verbesserungen an deiner Website oder Kampagne vorgenommen werden können.

3. Anwendungsbereiche für A/B-Testing im Marketing
A/B-Testing kann in vielen Bereichen des digitalen Marketings angewendet werden, um die Nutzererfahrung zu optimieren und den Erfolg einer Kampagne zu maximieren. Hier sind einige typische Anwendungsfälle:
Webseiten: Teste verschiedene Überschriften, CTA-Buttons (Call-to-Action), Farben, Layouts oder Bilder, um herauszufinden, welche Version die höchste Interaktionsrate erzielt.
E-Mail-Marketing: Vergleiche unterschiedliche Betreffzeilen, Inhalte, Absendernamen oder Sendezeiten, um die Öffnungs- und Klickraten zu maximieren.
Landing Pages: Teste Varianten von Landing Pages mit unterschiedlichen Texten, Angeboten oder Formularen, um mehr Leads oder Verkäufe zu generieren.
Werbeanzeigen: Probiere unterschiedliche Anzeigentexte, Bilder, Videos oder CTA-Buttons, um die Klickrate (CTR) und die Performance deiner Kampagnen zu steigern.
4. Wie führt man einen A/B-Test durch?
Ein A/B-Test folgt einem strukturierten Prozess, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse aussagekräftig und verwertbar sind. Hier sind die Schritte:
1. Ziel definieren
Was willst du mit dem Test erreichen? Mögliche Ziele sind z.B. die Erhöhung der Conversion-Rate, eine niedrigere Absprungrate oder eine bessere Nutzerinteraktion.
Das Ziel sollte klar, messbar und spezifisch sein.
2. Hypothese aufstellen
Stelle eine Hypothese auf, z.B.: "Wenn ich die Farbe des CTA-Buttons von Blau auf Rot ändere, dann wird die Conversion-Rate steigen."
Die Hypothese sollte auf Daten oder Erfahrungen basieren.
3. Varianten erstellen
Erstelle die Varianten, die du testen möchtest. Achte darauf, dass sich nur ein Element zwischen den beiden Varianten unterscheidet, damit du genau analysieren kannst, welcher Faktor den Unterschied ausmacht.
4. Test durchführen
Teile den Traffic auf, sodass ein Teil deiner Nutzer Variante A (Control) und ein anderer Teil Variante B (Test) sieht.
Die Zuteilung der Nutzergruppen sollte zufällig und gleichmäßig erfolgen, um Verzerrungen zu vermeiden.
5. Daten sammeln und analysieren
Lasse den Test ausreichend lange laufen, um genügend Daten zu sammeln. Nur so erhältst du statistisch relevante Ergebnisse.
Nutze Analyse-Tools, um die Performance der beiden Varianten zu messen. Beliebte Tools sind z.B. Google Optimize, Optimizely oder VWO.
6. Ergebnisse interpretieren und implementieren
Vergleiche die Performance der beiden Varianten. Die Version, die die höheren Conversions erzielt, ist der Gewinner.
Implementiere die Gewinner-Version und lerne aus den Ergebnissen für zukünftige Tests.
5. Best Practices für A/B-Testing
Damit deine A/B-Tests erfolgreich sind und aussagekräftige Ergebnisse liefern, solltest du einige bewährte Methoden berücksichtigen:
1. Nur eine Variable gleichzeitig testen
Teste immer nur eine Änderung (z.B. die Farbe eines Buttons oder eine Überschrift), um den Effekt eindeutig bestimmen zu können. Wenn du mehrere Änderungen auf einmal testest, weißt du nicht, welche tatsächlich den Unterschied gemacht hat.
2. Statistisch signifikante Ergebnisse
Lasse den Test ausreichend lange laufen, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse statistisch signifikant sind. Ein zu kurzer Testzeitraum oder zu wenig Traffic kann zu falschen Schlussfolgerungen führen.
3. Testlaufzeit planen
Ein Test sollte mindestens 1-2 Wochen laufen, um Verzerrungen durch bestimmte Wochentage oder Nutzergruppen zu vermeiden. Achte darauf, dass der Test eine ausreichende Stichprobengröße erreicht.
4. Mobile und Desktop berücksichtigen
Stelle sicher, dass deine Tests sowohl auf mobilen Geräten als auch auf Desktop-Browsern durchgeführt werden, da sich das Nutzerverhalten je nach Gerätetyp unterscheiden kann.
5. Kleine Änderungen, große Wirkung
Schon kleine Änderungen können große Auswirkungen haben. Manchmal kann der Wechsel einer Button-Farbe oder das Ändern eines Textes signifikante Verbesserungen bringen.
6. Dokumentation der Erkenntnisse
Die Dokumentation der Ergebnisse und daraus abzuleitende Erkenntnisse sind essentiell, um langfristig die Effektivität des Testings aufrecht zu erhalten.

6. Limitierungen von A/B-Tests
Obwohl A/B-Tests ein wertvolles Werkzeug sind, haben sie auch einige Einschränkungen:
Langer Testzeitraum bei geringem Traffic: Websites mit wenig Traffic benötigen oft lange Testzeiträume, um genügend Daten zu sammeln.
Isolierte Ergebnisse: Ein A/B-Test liefert nur Ergebnisse für die getestete Version und die aktuelle Zielgruppe. Veränderungen im Nutzerverhalten oder anderen externen Faktoren können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Komplexere Tests erforderlich: Wenn du mehrere Elemente gleichzeitig testen möchtest, benötigst du multivariate Tests oder erweiterte Testmethoden, die komplexer sind als einfache A/B-Tests.
Fazit
A/B-Testing ist eine leistungsstarke Methode, um fundierte, datengestützte Entscheidungen im Online-Marketing zu treffen. Es hilft dir, deine Conversion-Rate zu verbessern, Nutzer besser anzusprechen und den Erfolg deiner digitalen Kampagnen zu steigern. Durch eine sorgfältige Planung, Ausführung und Analyse kannst du wertvolle Erkenntnisse gewinnen und stetig an der Optimierung deiner Website oder Kampagnen arbeiten.
Ob du kleine Anpassungen vornimmst oder größere Änderungen testen möchtest – A/B-Tests sind der Schlüssel zu einem effektiven und zielgerichteten Marketing.